Liebe Eichhörnchengemeinde,
*english version down below*
*Menschen die nicht lesen wollen: Bilder weiter unten*
Bücher, die ich gerade lese: 1. Joe McNally - Sketching Light: Über Blitzfotografie mit Fokus auf Handblitzen. Tolle Ideen drin, leider so fürchterlich geschrieben, dass es mir schwer fällt am Ball zu bleiben.
gleich vorweg, danke für eure Worte, Gedanken und Kritiken, ich bin gerührt und überwältigt von den wunderbaren Gesprächen, die dieser Newsletter schon ins Rollen gebracht hat. Und zur
letzten Frage: Ja, ich kann auf alle Mails antworten! Ihr habt mich zum Nachdenken und zum Lachen gebracht. Aufgrund eurer Kommentare ist mir ein innerer Konflikt wieder deutlich geworden,
mit dem ich dieses Jahr stark gerungen habe:
Schon länger stehe ich zwischen den Stühlen der Inszenierten und der Dokumentarfotografie. Beide wollen nicht so recht passen und dazwischen ist wenig Platz.
Ich arbeite mich zwar an der Realität ab, fühle aber dass durch meine Präsenz immer eine Inszenierung stattfindet. Egal wie lange ich mit Protagonisten arbeite ist die Kamera immer ein
Fremdkörper, der ihr Leben verzerrt. Ich bleibe dadurch immer im Spannungsfeld Wahrheit erzählen zu wollen aber sie erst finden zu müssen. Die deutsche Fotoszene hat einen sehr starken
dokumentarischen Anspruch. Je mehr Wahrheit ich aber finde, desto stärker habe ich das Bedürfnis künstlich leuchten zu wollen. Es gibt dem Prozess für die Protagonisten etwas technisches,
konkretes. Ich werkle um sie rum und sie fühlen sich weniger „angeguckt“, sodass sich der Inhalt von selbst zeigt. Im Moment der Fotografie finde ich so große Freiheit, die aber im Foto eher
stilisiert ist. Gerade in der Dorfserie habe ich mir klarer die Frage gestellt, wie Dokumentation eigentlich für mich aussieht. Oder anders: Was sagt es über die Realität, wenn ich sie nur
Inszeniert als wahr empfinde?
Bücher, die ich gerade lese: 1. Joe McNally - Sketching Light: Über Blitzfotografie mit Fokus auf Handblitzen. Tolle Ideen drin, leider so fürchterlich geschrieben, dass es mir schwer fällt am Ball zu bleiben.
2. Todd Brison- The Creative’s Curse: Ein Büchlein als Motivationsschub für schwierige Zeiten.
Empfehlenswert.
Geisteszustand: Freudig unausgeschlafen.
Neues Lieblingsequipment: Black-Wrap! Nicht neu, aber gerade in starker Benutzung. Für mich faszinierend, wie etwas so wunderbares im Filmbereich überall Einsatz findet
und bei Fotografen oft unbekannt ist. Ich baue damit eigene Lichtformer, dunkle Fenster ab, klebe meine Infrarotsensoren bei Blitzen für Langzeitbelichtungen ab, oder alles andere was
spiegelt, stört und leuchtet.
Ausstellungen/Veröffentlichungen: Nada. Hatte überlegt wie lange ich diesen Punkt im Newsletter lassen kann bevor ich mich schäme. Und dann dachte ich, man, gehört doch
auch zu meinem Leben.
Projektvorstellung: Es folgt wie versprochen die zweite Seite der Serie mit dem Arbeitstitel „Lasting, not lasting.“ . Das Projekt rund um die Veränderungs- oder auch
Nichtveränderungsprozesse im Dorf habe ich letztes mal in der Tierversion vorgestellt, auf die heute die Menschen folgen. Dazu möchte ich gar nicht viele Worte verlieren, außer, dass die
abendlichen Begegnungen mit den hier gezeigten Menschen ein persönlicher und wunderbarer Prozess war, der mir so manche Vorurteile genommen hat. Ich arbeite ja gerne in Serien, doch diese
bereitet mir Kopfzerbrechen: Die Bilder sind stilistisch zu unterschiedlich, als das sie zueinander passen und ich muss mir überlegen in welche Richtung ich weiter gehen will.
Titel:
1. Wer historische Trecker sammeln will braucht Platz, dieser Hofbesitzer hat reichlich.
2. Eine junge Familie beim Abendspaziergang
3. Eine Familie vor ihrem Haus, das seit 1450 von Generation zu Generation weitergegeben wird.
4. Eine Dorfbar, umgebaut zum Wohnzimmer. Das Sterben der vielen Bars macht die Dörfer abends still.
5. Ein junges Paar am Wassertank auf der Pferdewiese
5. Ein junges Paar am Wassertank auf der Pferdewiese
6. Ein Mann in seinem Hobbyraum
7. Die Cosplay-Scene auf dem Land ist klein, dieser Pirat ist ohne Schiff.
8. Ein Mädchen ruht sich auf einem Denkmal aus dem zweiten Weltkrieg aus.
9. Ein junger Jäger im Mais jagt die Wildschweine, die sich aufgrund des Mais stark vermehren.
10. Eine Familie in ihrem Haus von 1814.
11. Zwei Mädchen am Samstag Abend auf den Straßen eines Dorfes.
(An die Menschen vor Ort: Falls jemand die Mädchen kennt, sprecht sie gerne an. Sie haben sich nachher nicht gemeldet und ich würde ihnen gerne die Bilder schicken.)
Bis dahin wünsche ich euch alles Liebe.
Lara
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